11.05.–02.08.2020
Narratives Schweigen
Ist Schweigen gleichzusetzen mit Stille und der Abwesenheit von Worten, oder verbirgt sich mehr hinter dem Unhörbaren?
Ist Schweigen gleichzusetzen mit Stille und der Abwesenheit von Worten, oder verbirgt sich mehr hinter dem Unhörbaren?
Die Qualität und Quantität der künstlerischen Produktion in Neukölln ist sehr hoch. Diesem Reichtum und der künstlerischen Professionalität trägt der Neuköllner Kunstpreis Rechnung. Mehr als 170 Künstler*innen mit einem Arbeitsplatz oder Wohnort in Neukölln haben sich hierzu beworben. Acht von ihnen wurden von einer siebenköpfigen Fachjury für den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Kunstpreis nominiert. Ihre Arbeiten werden nun mit einer Gruppenausstellung in der Galerie im Saalbau gewürdigt.
Im Zentrum der künstlerischen Praxis von Kati Gausmann stehen die Bewegungen der Erde und ihrer Oberflächen. Die Berliner Künstlerin erforscht, ausgehend vom Menschen als Teil dieser geologischen Prozesse, die räumlichen und zeitlichen Relationen von Erdbewegungen sowie deren Spuren in sich ergebenden Formen und Strukturen.
Ausgangspunkt von Franca Wohlts fotografischen Arbeiten ist der Mensch, der sein Umfeld formt und wandelt: Dynamiken unserer Gesellschaft und soziale Ausdrucksformen wie Kultur, Ideologie, Politik und Wissenschaft materialisieren sich in Landschaften, Bauwerken und technischen Gebilden.
In der Ausstellung raumwandeln ist das Thema der wandelbaren, imaginierten Wirklichkeit impulsgebend für die fünf eigens geschaffenen ortsbezogenen künstlerischen Positionen. Ausgehend von den architektonischen Konstanten der Galerie im Saalbau und ihrer unmittelbaren Anbindung an die pulsierende Karl-Marx-Straße befragen die Arbeiten konstituierende und gestalterische Elemente des Ausstellungsortes und seines näheren Umfelds.
Wie findet Bewegung von Körpern im Stadtraum statt? Zwischen Selbst- und Fremdbestimmtheit entsteht ein flüchtiger und momenthafter Prozess des sich Ereignens und Handelns: Orte erfordern körperliche Präsenz, Ereignisse haben Aktionen zur Folge
Im instinktiven überlebensnotwendigen Aufnehmen von gegenständlicher wie geistiger Nahrung und dem dabei stattfindenden Kauen verinnerlicht und vereinnahmt der Mensch seine Außenwelt. Es kommt zu einem aufwendigen Transformationsprozess, in dem neues Material aufgeschlüsselt und verarbeitet wird.
Ina Wudtke nimmt den 100. Jahrestag der deutschen Novemberrevolution zum Anlass, um künstlerische Methoden der Arbeiterkultur in den Vordergrund zu rücken.
Claudia von Funke imaginiert in ihrer Ausstellung eine fiktive Stadtentwicklung mit diversen „Raumfaltungen“ und reflektiert damit in Bezug stehende theoretische Ansätze. Gefaltete Papier-arbeiten formulieren abstrakte Ideen zur Faltung der Fläche. Wellblechobjekte und Videoinstallationen zeigen Brechungen des Raumes und die Vielfältigkeit, Bewegung und Koexistenz in der Stadt.