In der Ausstellung „@wut“ stellt sich Gunilla Jähnichen dem Thema Wut und versucht, die Zwiespältigkeit dieses Gefühls zu ergründen.
Kaum eine Regung ist in unserer Gesellschaft so geächtet wie die Wut. Die unkontrollierte Aggression wird als machtvoller Ausdruck des Bösen empfunden. Dabei kann Wut auch ein Warnsignal sein, klare Grenzen setzen, ungute Zustände beenden und von innerer Spannung befreien. Wer keinen sozialkompetenten Ausdruck für die Wut findet, läuft Gefahr, selbstzerstörerische Verhaltensweisen zu entwickeln.
Gesellschaftlich kann die Wut notwendig sein, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, wenn keine andere Kritik Wirkung zeigt.
Durch das von ihr entwickelte Personal spiegelt Gunilla Jähnichen in ihren Bildern und Skulpturen dieses komplexe Gefühl auf humorvolle Weise. Der Wütende fühlt sich im Moment der Wut oft wie besessen, als hätte etwas „Anderes“ Besitz von ihm/ihr ergriffen. Jähnichens Figuren spiegeln dieses Andere oder ihre Widersacher, oder jene, die sich wundern.
Ausstellung 9. Oktober – 28. November 2021