Die Ausstellung TAKING SPACE IS A FEMINIST ACT erzählt von der transformativen Kraft queer-feministischer Raumaneignung. Obwohl der öffentliche Raum ein gemeinsames Gut ist, ist er nicht für alle Menschen gleichermaßen sicher und zugänglich: Sichtbare und unsichtbare Hürden wie Stigmatisierungen und strukturelle Gewalt benachteiligen Frauen und andere marginalisierte Gruppen – und zeigen, dass Körper und Raum nicht getrennt voneinander zu denken sind. Aufgrund dieser politischen und sozialen Prägung, wird die Nutzung von Raum – sich in ihm einzurichten, ihn performativ zu gestalten oder durch Interventionen einzunehmen – unweigerlich zum feministischen Akt.
An der Schnittstelle zwischen Widerstand und Fürsorge handelt TAKING SPACE IS A FEMINIST ACT von künstlerischen Praktiken und Initiativen, die sich Räume subversiv aneignen, Protestplattformen schaffen oder Orte für Solidarität, Austausch und Sichtbarkeit initiieren. Die versammelten Künstler:innen beanspruchen Raum auf unterschiedliche Weise und verweisen damit zugleich auf Missstände, aber auch auf Potenziale und Möglichkeitsräume. Interventionen, Performances und Dokumentationen urbaner Praktiken verhandeln Themen wie Gewalt, Machtungleichheit und gesellschaftliche Ausschlüsse und machen marginalisierte Erfahrungen hör- und sichtbar.
Die Ausstellung versteht Räume nicht als neutrale Architekturen, sondern als dynamisches und verhandelbares Terrain. Es entstehen geschützte Räume, ephemere Interventionen, kollektive Erinnerungsorte und neue Wissensspeicher, die etablierte Strukturen in Frage stellen und bereits im Hier und Jetzt dazu einladen, sich in ihm einzurichten. Die Künstler:innen erobern sich den öffentlichen und institutionellen Raum selbstbestimmt zurück und laden dazu ein, eine gerechtere Stadt zu imaginieren.
Ausstellung vom 17. Mai bis 13. Juli 2025