Die Großstädte wachsen immer schneller und werden sich aus Platzmangel vertikal ausdehnen – so wie Erdkrustenverschiebungen in Urzeiten Gesteine zu Faltengebirgen aufgetürmt haben. Seoul (10 Mio), das bisher bis zu sieben Ebenen in die Tiefe gebaut hat, änderte daher seine Bauvorschriften. Es dürfen nun auch im historischen Zentrum Wolkenkratzer entstehen. In Kairo (20 Mio) dagegen werden sowohl neue Trabantenstädte in der Wüste entworfen als auch illegal zwischen, über und unter existierenden Bauten mehr oder weniger temporäre „Wohneinheiten“ hineingeschoben. Claudia von Funke imaginiert in ihrer Ausstellung eine fiktive Stadtentwicklung mit diversen „Raumfaltungen“ und reflektiert damit in Bezug stehende theoretische Ansätze. Gefaltete Papier-arbeiten formulieren abstrakte Ideen zur Faltung der Fläche. Wellblechobjekte und Videoinstallationen zeigen Brechungen des Raumes und die Vielfältigkeit, Bewegung und Koexistenz in der Stadt.
11. August – 7. Oktober 2018